Historie

Die Geschichte des Rings beginnt Mitte der neunziger Jahre. Der eiserne Vorhang war gefallen, endlich war ein Besuch der sächsischen Schmalspurbahnen ohne aufwendige Visabeschaffung möglich.
Umgekehrt hatte es einige schmalspurbegeisterte Sachsen beruflich in die Münchener Gegend verschlagen. So ergaben sich inmitten Bayerns die ersten Kontakte, aus denen im Lauf der Jahre ein großer Freundeskreis, der Schmalspurring Sachsen entstand.

Gemeinsames Ziel war zum einen sowohl der Besuch der noch im Betrieb befindlichen Schmalspurbahnen, als auch eine Erkundung der vielen zu diesem Zeitpunkt schon stillgelegten Strecken, deren Historie, der Gleisanlagen, der Fahrzeuge und Hochbauten und der noch vorhandenen Relikte. Zum anderen verband uns die Leidenschaft zur vorbildgetreuen Umsetzung im Modell, wobei alle Begründer des Ringes sich dem Modellbau in Spurweite 0e verschrieben hatten. 

Ersten Reisen zu den sächsischen Schmalspurbahnen folgte der Entschluss, sich einmal im Jahr zu einem gemeinsamen Treffen vor Ort zu versammeln, und zwar möglichst in unmittelbarer Nähe zu einer betriebsfähigen Schmalspurbahn. Schnell fiel die Wahl auf die an der Weißeritztalbahn liegende Rabenauer Mühle, wo wir mittlerweile seit Jahren die Gastfreundschaft der Familie Schumann genießen dürfen. Kein Wunder, dass diese wunderbare Location tief im Rabenauer Grund über die Jahre hinweg zur eigentlichen Heimat des Ringes geworden ist. 

Das erste Treffen in größerer Runde fand im Jahr 2000 statt. Viele hatten ihre „0e-Schätze“ eingepackt und waren erwartungsfroh gen Sachsen gefahren. Hans Knoblauch hatte seine „Mooodule“ dabei und schnell entwickelte sich ein Fahrbetrieb. Genauso schnell entstand aber die Überzeugung, dass einige wenige Meter Fahrstrecke nicht ausreichen, die Modelle vorbildnah in Betrieb zu erleben. Es müsste mehr sein, es müsste ein „Laufsteg“ für die Fahrzeuge geschaffen werden, auf dem wechselnde Garnituren im Betrieb erlebt werden können, währenddessen Gespräche und Diskussionen über Vorbild und Modell geführt werden. Genau dies war die Geburtsstunde des „Ringes“.

Nach kurzer Planungsphase wurde ab Herbst 2000 der Bau der Segmentanlage in Spurweite 0e in Angriff genommen. Bereits im Frühjahr 2001 waren die ursprünglichen 12 Module mit Gleisanlage und Elektrik fertig gestellt, so dass bereits zum nächsten Ringtreffen im Mai 2001 Fahrbetrieb gemacht werden konnte. Freilich waren damals erst wenige Module landschaftlich gestaltet und erst im Lauf der nächsten Jahre fand eine Fertigstellung unseres „Laufsteges“ statt.

Der Ring war und ist jedoch von Anfang an das zentrale Element aller Treffen: Eine gestaltete Segmentanlage, auf der die Loks, Wagen und Zuggarnituren der einzelnen Teilnehmer in der Runde rollen, währenddessen sich rund um den Ring Gesprächskreise über Themen der sächsischen Schmalspurbahnen und weit darüber hinaus bilden.

Die Gründer des Schmalspurring-Sachsen beim ersten öffentlichen Auftritt in Leipzig 2002.

von links: Dr. Bertrand Botzenhardt, Helge Scholz, Dr. Andreas Gruner, Hans Knoblauch,
Rainer Klemm und Ingo Neidhardt